Branchentag Rhein/Main/Saar: Aufbruchstimmung spürbar
Am 10. Juli fand in Ingelheim der Windbranchentag Rhein/Main/Saar statt. Bei dem ganztägigen Event kommen Entscheidungsträger sowie Praktiker der Branche zusammen und diskutieren die aktuellen Entwicklungen in der Region.
Im Fokus der Veranstaltung mit 536 angemeldeten Teilnehmenden standen neben dem Blick auf die Gesetzgebung in Brüssel und Berlin auch die Frage der Umsetzung der Beschleunigungsgebiete gemäß der RED III - Richtlinie, die Kopplung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Quellen auf kommunaler Ebene sowie die Themen Repowering, Netze und Genehmigungsbeschleunigung.
Im Saarland sowie in Rheinland-Pfalz zeichnen sich laut Branchenvertreter*innen bereits positive Veränderungen deutlich ab.
Henry Selzer, Vorsitzender des BWE-Regionalverbands Saar: „Das saarländische Klimaschutzgesetz ist eine gute Vorgabe für den energischen weiteren Ausbau der Erneuerbaren. Die eigentliche Umsetzung liegt nun bei den Kommunen. Dabei muss das Land deutliche Unterstützung geben."
Gabriele Schmidt, Vorsitzende BWE-Landesverband Rheinland-Pfalz: „Noch ist die rheinland-pfälzische Landesregierung weit von ihren Ausbauzielen 500 MW Windenergie im Jahr entfernt. Allerdings deuten die 85 erteilten Genehmigungen mit 453 MW aus 2023 darauf hin, dass sich der Zubau in den kommenden Jahren beschleunigen kann. Den Schwung müssen nun die neuen Genehmigungsbehörden mitnehmen“.
Auch in Hessen ist eine positive Entwicklung besonders im Bereich der Neugenehmigungen zu verzeichnen.
Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Hessen: „Für eine klimafreundliche Energieversorgung sind erneuerbare Energien zentral. Ich freue mich, dass im ersten Halbjahr 2024 bereits 450 Megawatt Anlagenleistung beantragt wurden. Das zeigt, Hessen ist auf einem guten Weg. Essenziell für den Industriestandort Hessen ist ein kluger und sicherer Mix, der verschiedene Energiequellen nutzt und insbesondere die Speicherung und die Verteilung mitdenkt.“
Auch schon im Jahr 2023 haben die Neugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr signifikant angezogen und lagen bei 433 Megawatt. Das dieser Wert nun bereits im ersten Halbjahr 2024 übertroffen wurde, spricht auch für die Leistungsfähigkeit der Behörden, obschon die Anzahl der Klageverfahren in Hessen weiterhin hoch bleibt. Die Reduktion dieser Klageintensität ist aus Sicht des Landesverbandes eine zentrale Aufgabe für die Zukunft.
Joachim Wierlemann, BWE Landesvorstand Hessen: „Die Weichen in Hessen sind schon lange gestellt. Doch jetzt müssen die über 350 im Genehmigungsverfahren befindlichen Anlagen zügig realisiert werden. Was wir jetzt brauchen: konsequente Entscheidungen für den Ausbau der Erneuerbaren. Um die hessischen Klimaziele zu erreichen, bleibt uns nicht mehr viel Zeit.“