Eine besorgniserregende Bestandsaufnahme
Rund ein Drittel der deutschen Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Das sind 11,5 Millionen Hektar. Unter den 70 Baumarten, die hier wachsen, gilt vor allem die Eiche als typisch deutscher Baum. Doch zumindest was die Zahlen angeht, stimmt das nicht so ganz.
Durch Wiederaufforstungen ist der Anteil von Nadelbäumen in Deutschland gestiegen. Kiefern und Fichten finden sich mit 21 bzw. 22 Prozent deutlich häufiger als Eichen. Die Nadelbäume sind weniger belastbar, dafür schneller im Wachstum. Als natürliche Sauerstoffproduzenten, Stickstoffspeicher, Lebensraum und vieles mehr sind wir jedoch auf artenreiche und gesunde Waldflächen in Deutschland angewiesen.
Der Wald in Deutschland steht vor enormen Herausforderungen. Die Ergebnisse des jüngsten Waldzustandsbericht gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen.
Die aktuelle Bestandsaufnahme zeigt: Eine Vielzahl der Wälder in Deutschland ist krank. Mit 21 Prozent liegt der Anteil von Bäumen ohne Kronenverlichtung, anhand derer die Vitalität der Bäume gemessen wird, nur minimal über dem historischen Tiefstand von 20 Prozent im Jahr 2023.
36 Prozent des Bestandes weisen zudem deutliche Kronenverlichtungen auf. Mehrere Trockenjahre, Sturmereignisse und Schädlingsbefall haben dem Wald stark zugesetzt.
Insbesondere die Dürrejahre 2018 bis 2020 und 2022 hatten zur Folge, dass in manchen Regionen die Böden bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter ausgetrocknet sind. Dadurch wurde Laub vorzeitig abgeworfen und der Borkenkäfer konnte sich massenhaft verbreiten.
Vor allem ältere, über 60 Jahre alte Baumbestände sind vom Absterben bedroht. Unter den Nadelbäumen ist die Fichte am stärksten betroffen, denn Monokulturen auf Forstflächen sind besonders anfällig und oftmals über die Jahre stark geschädigt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Ursache dieser Entwicklungen in der Klimaerwärmung liegt.
Nur eine Reduktion der Treibhausgase sowie eine Wiederbewaldung mit klimaresistenten Baumarten können die Baumvielfalt in den Wäldern in Deutschland stärken und sie widerstandsfähiger gegen Umwelteinwirkungen machen.
So wirkt die Windenergie auf den Wald
Windenergie ist eine der platzsparendsten Arten der Energieerzeugung. Insbesondere im Vergleich zur klimaschädlichen Braunkohle, von der im Jahr 2024 in Deutschland rund 92 Millionen Tonnen abgebaut wurden, hat die Windenergie viele Vorteile. Gerade in forstwirtschaftlich gut erschlossenen Gebieten lassen sich, unter Einbeziehung der vielfach bereits vorhandenen Zuwegungen, leistungsstarke Projekte auf wenigen Hektaren realisieren.
Gleichzeitig müssen an anderer Stelle Ausgleichsmaßnahmen für den Natureingriff geschaffen werden, beispielsweise durch Aufforstungen im gleichen Umfang wie der vorherige Holzeinschlag. Ein Ausgleich kann auch durch die Anlage von Biotopen oder die Aufwertung bereits bestehender Wälder geschaffen werden. In der Regel muss im Verhältnis von mindestens 1:1 eine Ersatzaufforstung auf einer dafür geeigneten Fläche erfolgen. Meist forsten Windenergieprojektierer sogar mehr auf, als sie müssten, oder sie investieren in klimagerechte Waldumbaumaßnahmen, die den Wald resistenter gegen die Auswirkungen des Klimawandels machen.
Zusätzlich generieren Pachteinnahmen und Beteiligungen konstante Einnahmen für Waldbesitzer und Kommunen vor Ort. Diese können dann wiederum für die Pflege und den klimagerechten Umbau des Waldes sowie für weitere Wiederbewaldungsmaßnahmen genutzt werden.
BWE-Broschüre Windenergie im Forst

Der BWE wirbt mit seiner Broschüre „Windenergie im Forst“ für eine offene Debatte zur Vereinbarkeit von Windenergieausbau und Naturschutz. Mit Stand 2025 sind 2.533 Windenergieanlagen auf forstwirtschaftlichen Flächen errichtet. Das macht 0,01 Prozent der gesamte Waldfläche in Deutschland. Welchen Beitrag die Windenergienutzung – neben ihrer wichtigen Einsparung von Treibhausgasen – liefert, um den Waldumbau mit einem hohen Anteil an klimaresistentem Mischwald voranzubringen, zeigt der BWE anhand von Praxisbeispielen, verständlichen Grafiken und Erläuterungen.
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