Schleswig-Holstein: Neujahrsempfang von ARGE Netz und BWE: Erneue...

Neujahrsempfang von ARGE Netz und BWE: Erneuerbare Unternehmer im Norden wollen bis 2022 bundesweiter Vorreiter beim Aufbau einer sicheren Energieversorgung werden

Neujahrsempfang von ARGE Netz und BWE: Erneuerbare Unternehmer im Norden wollen bis 2022...

Kiel | Schleswig-Holstein ist Vorreiter der Energiewende. Jetzt gilt es, das Know-How der Erneuerbaren im Norden aus dem Verbund mit Hamburg bundesweit umzusetzen.

 „Im Jahr 2022 soll das letzte Atomkraftwerk vom Netz gehen; dann müssen wir soweit sein, dann müssen wir liefern – und das schaffen wir auch!“, betont Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer von ARGE Netz, am 24. Januar auf dem traditionellen Neujahrsempfang von ARGE Netz und BWE in Kiel.

​„Nur solidarisch werden wir die Zukunft zum Wohle des Klimas, der Natur und der Bevölkerung gestalten können. Das machen wir gerne gemeinsam mit Jamaika“, sagt Reinhard Christiansen, Vorsitzender des BWE-Landesverbandes, vor rund 250 Gästen im Kieler Landeshaus, darunter Ministerpräsident Daniel Günther und Energiewendeminister Robert Habeck.

Es gehe der Branche längst nicht mehr nur um die pure Erzeugung erneuerbarer Energien, unterstreicht Grundmann, sondern „wir sind bereits dabei, die sichere Versorgung unserer Gesellschaft, der Unternehmen und Familien auf Basis von erneuerbaren Energien  umzusetzen.“ Die Technologien dafür seien schon vorhanden. „Das funktionierende ,System´ Energiewende aus dem Norden setzen wir nun Schritt für Schritt in ganz Deutschland um und exportieren es in die Welt. Unsere regionalen Erfolge leisten so einen globalen Beitrag zum Klimaschutz“, so Grundmann.

An den Ministerpräsidenten gewandt sagt Grundmann: „Wir zählen auf Sie! Setzen Sie die Potenziale Schleswig-Holsteins frei! Unser Land und Hamburg beherbergen mit dem Schaufensterprojekt NEW 4.0 – Norddeutsche Energiewende – das profilierteste Branchencluster mit allen Wertschöpfungsbestandteilen. Lassen Sie uns diesen Wettbewerbsvorteil nutzen und unser Land weiter voranbringen. Wir stehen im Standortwettbewerb – und wir wollen gemeinsam weiter an der Spitze bleiben.“

Grundmann merkt an, dass es im Zuge der Energiewende bisher versäumt worden sei, den konkreten Nutzen der erneuerbaren Energien für die Kunden zu verdeutlichen: „Wir müssen mehr erklären, wofür erneuerbare Energie nützlich ist im ganz praktischen Sinne für die Menschen und die Unternehmen. Daher setzt ARGE Netz seit Jahren innovative Projekte in der Region zum Anfassen um, wie NEW 4.0, ENKO, Power-to-X.“ 

Gerade im Bereich Wasserstoff lägen noch erhebliche Potentiale, beispielsweise im Schienenverkehr oder bei Bussen und im Bereich Wärme, sagt Grundmann: „Schleswig- Holstein muss jetzt mit einer breiten Wasserstoff-Strategie vom Stromexportland zum Energiewendeland Nummer Eins werden. Bringen wir also Schleswig-Holsteins Wind auf die Schiene, auf die Straße und in die Keller!“ 

BWE-Landeschef Christiansen macht die Regierung in Kiel „verantwortlich für den Stillstand beim Ausbau der Windkraft im Land“. Er erinnert daran, dass im Bereich der erneuerbaren Energien in den vergangenen 25 Jahren „15.500 direkte Arbeitsplätze geschaffen, ländliche Regionen wieder existenz- und entwicklungsfähig gemacht, kommunale Haushalte saniert und landwirtschaftliche Betriebe vor der Insolvenz gerettet wurden“. 

Christiansen prognostiziert einen „massiven Rückgang der Wertschöpfung, der Arbeitsplätze und der Gewerbesteuern“, wenn die Rahmenbedingungen nicht verbessert würden. Er fordert die Landesregierung auf, die Abstandsregeln von 400 Metern zu Einzelgebäuden und 800 Metern zu Siedlungsräumen beizubehalten, weitere Windvorrangflächen auszuweisen und auf zusätzliche Schutzgebiete zu verzichten.

Ministerpräsident Daniel Günther sagt den Unternehmern der Branche zu, dass sich die Landesregierung für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen werde. „Wir wollen eine Energiewende, die von den Menschen im Land unterstützt wird.“ Zurzeit würden die Regionalpläne von der Landesplanung überarbeitet. „Sie sollen bis Mitte 2018 vorliegen. Wichtig ist, die Themen Netzausbau, Speichertechniken und intelligentes Energiemanagement stärker mit einzubeziehen. Nur so können die Belastungen für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen möglichst gering gehalten werden.“     

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