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Appell der Erneuerbaren in Schleswig-Holstein: Neuen Schwung in die Energiewende bringen!

Appell der Erneuerbaren in Schleswig-Holstein: Neuen Schwung in die Energiewende bringen!

Unternehmer Eben-Worlée: Industrie in Emissionshandel einbeziehen

Kiel. Die Unternehmen der Erneuerbaren-Branche rufen Politiker und Bürger zu einem tragfähigen und dauerhaften Konsens auf. Nachdem der Ausbau der Windenergie im Norden 2019 zum Erliegen gekommen ist, müsse sich die Landesregierung „eindeutig zur Energiewende bekennen“, forderte Horst Leithoff, Landesvorsitzender des BWE Schleswig-Holstein. „Diese politische Linie muss bis in die Kommunen und untersten Verwaltungsebenen hinein vermittelt werden.“

„Die Energiewende braucht neuen Schwung. Es reicht nicht, mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. Wir sollten uns stattdessen ab und zu in die Rolle der anderen Akteure versetzen, ihre Interessen verstehen lernen und berücksichtigen, unsere eigenen Interessen einbringen und dann tragfähige, an den Klimazielen orientierte Vereinbarungen treffen“, mahnte Stephan Frense, Geschäftsführer der ARGE Netz heute (22. Januar) auf dem Parlamentarischen Abend der Erneuerbaren-Branche vor rund 200 Gästen im Kieler Landeshaus. Die Energiewende dürfe „nicht an mangelnder Dialogbereitschaft, fehlendem Mut und der Unfähigkeit scheitern, den Blick auf das große Ganze zu richten“. 

Leithoff wies darauf hin, dass erstmalig seit zwei Jahrzehnten 2019 weniger statt mehr Windkraftanlagen an das Netz angeschlossen worden sind. Das Land verliere „hochwertige Arbeitsplätze in einer innovativen Branche. Verlassen diese Fachkräfte unser Land, kommen sie nicht wieder zurück.“ Kaufkraft und Steuereinnahmen gingen dann unwiederbringlich verloren. „Ein Weiter so darf es 2020 nicht geben!“ Leithoff schlug eine Informationskampagne der Landesregierung wie in anderen Bundesländern vor, „die über die Vorteile und Chancen der Windenergie aufklärt und diese als positiven Imagefaktor für das Land zwischen den Meeren positioniert“.

Mit Blick auf den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein warnte Frense davor, dass „die alten Konzerne die neuen Strukturen bestimmen“. Die mittelständisch geprägte Erneuerbaren-Branche mit ihren vielen Bürgerwindparks sollte unbedingt erhalten bleiben, „denn mittelständische Unternehmen sind flexibler als Großkonzerne, sie lieben ihr Land und halten die Wertschöpfung in der Region“.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbandes „Die Familienunternehmer“ und Chemieunternehmer aus Hamburg, verwies auf die Anforderungen der Energiewende an die Industrie: „Nach dem erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien auf dem Stromsektor ist es zum Erreichen unserer Klimaziele erforderlich, alle Sektoren und auch Industrie und Gewerbe in den Emissionshandel einzubeziehen. Insbesondere die Schwerindustrie wird erhebliche Aufrüstungsinvestitionen stemmen müssen, um bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Die hierfür zur Verfügung stehenden Finanzmittel sollten so wirksam und effizient wie irgend möglich eingesetzt werden, um unser Klimaziel zu erreichen“, sagte von Eben-Worlée.

Energieminister Jan Philipp Albrecht forderte, die Energiewende „vom Ziel her zu denken“. Sonst drohten „kostenträchtige Irrwege: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um zu überlegen, wie wir den Energiemix der erneuerbaren Energien bundesweit gezielt ausbauen und bundesweit ausgewogen die erforderlichen Flächen zur Verfügung stellen und damit auch, wie die Lasten gerecht verteilt werden.“ Albrecht kündigte für dieses Jahr eine Wasserstoffstrategie der Landesregierung an: „Die Erzeugung von grünem Wasserstoff wird große Mengen erneuerbarer Energien erfordern.“ Deren Potenziale müssten deshalb „schon heute umfangreicher ausgeschöpft werden“.

ARGE Netz gehört zu den führenden Unternehmensgruppen der erneuerbaren Energieerzeugung. Das Unternehmen bündelt rund 4.000 Megawatt installierte Leistung aus Wind, Photovoltaik, Biomasse und bietet Lösungen zur Speicherung und Umwandlung von erneuerbaren Energien.

Der Bundesverband WindEnergie gehört mit über 20.000 Mitgliedern zu den weltweit größten Verbänden der Erneuerbaren Energien. Der BWE setzt sich seit Jahren erfolgreich für einen nachhaltigen und effizienten Ausbau der Windenergie in Deutschland ein.

 

Kontakte:
Klaus Kramer
ARGE Netz
Telefon: 0151 - 7089 4024

Jana Lüth
BWE Schleswig-Holstein
Telefon: +49 (0)431 90 860 170

 

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