„Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dass die Windenergie in Rheinland-Pfalz über das Ausschreibungs-verfahren keine Chance hat, wird das Bundesland seine Ziele, einen großen Teil seines Stroms aus erneuer-baren Energien zu erzeugen, verfehlen.“, fasst Ciro Capricano, Regionalvorstand des Bundesverbandes WindEnergie, die aktuelle Entwicklung zusammen. „Klimaschutz ohne die Windenergie ist nicht realisierbar. Der Süden und Südwesten Deutschlands wird vom Ausbau der Erneuerbaren Energie abgehängt.“
Capricano bekräftigt seine Forderung nach verlässlichen Rahmenbedingungen: In Rheinland-Pfalz muss ein dynamischer Ausbau an erneuerbaren Energien möglich sein. Denn bis 2050 soll das Land weitgehend klimaneutral gestaltet sein. Windkraft spielt dabei die wichtigste Rolle. Ein Wegfall des jährlichen Zubaudeckels von 2.800 MW hat zwei Effekte: Strom wird zu wirtschaftlich auskömmlichen Preisen eingespeist. Somit bleiben regionale Akteure der Windenergiebranche wettbewerbsfähig. Und Rheinland-Pfalz kann sich weiterhin am Zubau von Windanlagen beteiligen. Ein Wegfall des Deckels muss gemeinsam mit der Politik auf den Weg gebracht werden. „Wir haben dringenden Handlungs- und Redebedarf“, so Capricano, „Rheinland-Pfalz darf nicht von der Windenergie abgehängt werden.“
Tausende genehmigte und umsetzbare Megawatt sind in beiden Ausschreibungsverfahren ohne Zuschlag geblieben. Diese Projekte müssen jetzt erst einmal auf Eis gelegt werden. Die wirtschaftlichen Einbußen für umfangreiche Planungen, komplizierte Genehmigungsverfahren, teure Standort- und Umweltprüfungen können sich weder mittelständische Unternehmen noch kleinere Bürgerenergiegenossenschaften leisten. Bleibt die Obergrenze, steht die Windkraftbranche vor einer radikalen Veränderung.
Der Sektor der Windenergie hat zwischenzeitlich eine große wirtschaftliche Bedeutung für Rheinland-Pfalz: Er umfasst rund 6.000 Arbeitsplätze, die Branche der erneuerbaren Energie 11.000. Auch die jährlichen Pachteinnahmen für die Kommunen sind erheblich.
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