„Der Energieversorger E.ON hat erst in der vergangenen Woche eine Senkung der Strompreise für Haushaltskunden von mehr als acht Prozent bestätigt. Er begründete dies mit den deutlich sinkenden Kosten für den Stromtransport durch die regionalen Netzbetreiber Edis sowie 50 Hertz. Diese Entwicklung macht deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern, auch durch eine klug handelnde Landesregierung, seine Hausaufgaben bei der Ausgestaltung des Rahmens der Energiewende gemacht hat. Die Landesregierung hat den erforderlichen Netzausbau immer gestützt. Dies zahlt sich inzwischen aus“, stellte Andreas Jesse, Landesvorsitzender im Bundesverband WindEnergie fest.
„Auf Bundesebene zeichnet sich ein deutlich mutigeres Herangehen an die Energiewende ab. Union und SPD haben u. a. vereinbart, bis 2030 gut 65 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien zu decken. Dabei soll der steigende Bedarf für die Sektoren Mobilität, Wärme und Industrie berücksichtigt werden. Ausdrücklich begrüßen wir das Bekenntnis zur preiswerten Windenergie an Land. Diese soll einen hohen Anteil an der Erfüllung der Ziele der Bundesregierung haben, was sich in der Entscheidung des Bundesrats für ein zusätzliches Ausschreibungsvolumen von 1.400 Megawatt Wind an Land in 2018 und der Vereinbarung im Koalitionsvertrag, 2019 und 2020 jeweils 2.000 Megawatt Leistung zusätzlich auszuschreiben, deutlich zeigt. Im Land gilt es, durch eine gute Landes- und Regionalplanung rechtssicher nutzbare Flächen bereitzustellen.
Zusätzlich sollte das Land alle Möglichkeiten nutzen, die sich aus dem Koalitionsvertrag auf Bundesebene ergeben. Die neue Bundesregierung wird diesen mit Leben füllen müssen. Gerade die Ankündigung, intelligente Vermarktungskonzepte zu fördern, kann als Hebel genutzt werden, um Wirtschaft und Bürger stärker an der preiswerten, heimischen Windenergie zu beteiligen. Die regionale Nutzung des preiswerten Stroms aus Erneuerbaren Anlagen nach dem Motto ‚Unser Strom kommt von hier‘ wird Akzeptanz sichern. Die Windbranche kann sowohl Industrie und Gewerbe als auch örtliche Stadtwerke direkt beliefern. Die Bundesregierung muss die dafür noch bestehenden Hürden abbauen. Die Landesregierung sollte dies aktiv und deutlich einfordern“, machte Andreas Jesse, Landesvorsitzender Bundesverband WindEnergie deutlich.