Hamburg: Windenergie in Hamburg: „Masterplan“ identifiziert 43 ...

Windenergie in Hamburg: „Masterplan“ identifiziert 43 neue Standorte im Hafen

Windenergie in Hamburg: „Masterplan“ identifiziert 43 neue Standorte im Hafen

Der Ausbau der Windenergie in Hamburg könnte endlich einen entscheidenden Schritt vorankommen. Nach vielen Jahren der Planung hat die rot-grüne Stadtregierung nun einen „Masterplan“ vorgelegt, in dem 43 neue potenzielle Standorte für Windenergieanlagen im Hamburger Hafen identifiziert wurden.

Davon sind jedoch derzeit lediglich sieben Anlagen realisierbar aufgrund von Beschränkungen durch den Anflugkorridor zum Hamburger Flughafen sowie aus Artenschutzgründen. Mittlerweile wurde der Anflugkorridor allerdings weiter Richtung Osten verschoben, sodass jetzt deutlich mehr Anlagen genehmigungsfähig werden.

Die neu ausgewiesenen Flächen im Hafen ergänzen das laufende Verfahren zur Ausweisung weiterer Windenergieflächen nach Bundesrecht. Dabei ist zu beachten: Der Hamburger Hafen nimmt in nahezu allen rechtlichen Fragen eine Sonderrolle ein.

„Es hat sehr lange gedauert, bis Hamburg diese Flächen im Hafen endlich identifiziert hat. Der Masterplan ist hoffentlich ein echter Schritt nach vorn, um die erneuerbaren Energien auch in Hamburg spürbar voranzubringen. Für den Klimaschutz ist jetzt entscheidend, dass zügig an der Umsetzung gearbeitet wird – und die neuen Windenergieanlagen schnell ermöglicht, genehmigt, gebaut und in Betrieb genommen werden.“ So Dr. Axel Röpke und Jens Heidorn vom Hamburger Landesvorstand des BWE.

Mit der Erstellung des Masterplans wurde die Dr. Augustin Umwelttechnik von der Hansestadt beauftragt. Das Unternehmen analysierte alle relevanten Faktoren für die Standortauswahl im Hafen. Laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts lagen zentrale Eckdaten bereits im Frühjahr 2024 vor. Berücksichtigt wurden unter anderem Kriterien wie Abstand zur Wohnbebauung, Sicherheitsaspekte im Hinblick auf Risiko- und Störfallbetriebe, Flugrouten sowie der Artenschutz.

Nach längeren Sondierungen und Klärungen wurde schließlich die nun veröffentlichte Standortauswahl getroffen, so laut Abendblatt Max Augustin, Geschäftsführer des Gutachterbüros. Augustin gehört auch zum Team des BWE-Landesverbands Hamburg und ist Beirat für Projektentwicklung.

Der NABU Hamburg nimmt laut Abendblatt die Ergebnisse des Masterplans zum Anlass, bei der weiteren Suche nach geeigneten Windenergiestandorten außerhalb des Hafengebiets (im sogenannten „Hamburger Außenbereich“) auf die Bremse zu treten – auch bei Flächen, die derzeit auf Basis bundesrechtlicher Vorgaben vorgeschlagen worden sind.

Das stößt beim BWE-Landesverband auf Verwunderung: „Wir haben stets mit den Umweltverbänden über mögliche Standorte gesprochen. Umwelt- und Naturschutzanliegen nehmen wir schon aufgrund unserer Gründungsgeschichte gegen Kohle- und Atomkraft sehr ernst. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgen. Auch außerhalb des Hafens sehen wir bei Beachtung von Naturschutzbelangen und Interessen der Anwohnenden weiter geeignete Flächen. Repowering und neue Standorte sind auch jenseits des Hafens notwendig, um die Energiewende und den Klimaschutz in Hamburg zu unterstützen.“

Allerdings hat auch der BWE-Landesverband Kritik an den bislang von den Hamburger Behörden vorgeschlagenen Standorten für Flächen im Außenbereich formuliert und Alternativen vorgeschlagen. Das Verfahren für die Ausweisung neuer Flächen ist noch im Gange und soll laut Senatsbeschlüssen bis Ende 2027 abgeschlossen werden.

Siehe auch:  Entwürfe zur Ausweisung neuer Windenergieflächen liegen vor – Ungenügend stellt der BWE Hamburg fest.

Cookie Einwilligung