Bayern: Global: Wind Day. Lokal: Windblockade!

Global: Wind Day. Lokal: Windblockade!

Global: Wind Day. Lokal: Windblockade!

Wind weht übers Land – dies geschieht auf der ganzen Welt, und zwar unbeeinflusst von Wirt-schaftskrisen, Pandemien oder politischer Gesinnung. Er liefert damit verlässlich elektrische Ener-gie bis in die entlegensten Winkel unserer Erde. Selbst die Neumayer-Station in der Antarktis wird von einem Windrad mit Strom versorgt. Auch in Bayern könnte die Stromversorgung aus Wind-energie eine Erfolgsgeschichte sein, weil die hier betriebenen Windräder beste Ergebnisse liefern. Umso unverständlicher ist die weiter andauernde Blockadehaltung in Teilen der bayerischen Staatsregierung.

Mit dem Global Wind Day am 15. Juni feiert die Welt die Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven, die uns die Windenergie als eine natürliche Ressource eröffnet. Neben der Sonne ist der Wind der Energieträger, der nahezu unbegrenzt nutzbar ist. Aufgrund der Erdrotation und der Temperaturunterschiede auf der Erdoberfläche steht der Wind auch niemals still. Kein Wunder also, dass er in Deutschland zum größten Stromlieferanten aufgestiegen ist und bis jetzt in 2020 fast dreimal so viel Strom wie die Kernenergie lieferte.

Auch in Bayern könnte die Windenergie zusammen mit der Solarenergie die Hauptlast der Stromversorgung tragen – wenn man sie denn ließe. Stattdessen kommt es zu immer neuen Restriktionen, die den energiepolitisch geforderten und öffentlich gewollten Windenergieausbau praktisch unmöglich machen.

In zwei Tagen findet die nächste Ministerpräsidentenkonferenz unter dem Vorsitz Bayerns statt. „Wir erwarten, dass die beim letzten Treffen im März aufgeschobenen Energiethemen diesmal diskutiert werden und Bayern hier Akzente setzt - auch beim Windausbau“, erklärte heute der BWE-Landesvorsitzende Matthias Grote. „Nur wenn jedes Bundesland einen verlässlichen Beitrag bei Solar und Wind leistet, kann die Energiewende gelingen“, so Grote.

Für Bayern sei bei der Windenergie bis 2030 ein Zubau von 140 neuen Anlagen pro Jahr nötig, um der Empfehlung der Experten des Bayerischen Energiegipfels vom Herbst 2019 und den Forderungen aus der Industrie gerecht zu werden. „Das sind im Schnitt gerade mal zwei neue Windenergieanlagen pro Landkreis. Erst dann kann Bayern die eigenen Klima- und Energieziele einhalten und auch seine grüne Wasserstoffstrategie wirkungsvoll auf den Weg bringen“, erläuterte der BWE-Landesvorsitzende. Dafür müsse es vor allem bei der seit 2014 bestehenden 10H-Regelung Änderungen geben.

Gelegenheit dazu bietet deren jetzt eingeleitete Evaluation, zu der das Wirtschaftsministerium eine Expertenanhörung am kommenden Donnerstag durchführt. Tatsächlich wird durch die 10H-Regelung die für die Windenergie in Bayern zur Verfügung stehende Fläche aus der Regionalplanung auf 0,007 % der Landesfläche zusammengestrichen - mit dem Ergebnis, dass seit Jahren kein nennenswerter Zubau mehr stattfindet. Selbst Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger musste deshalb kürzlich eingestehen, dass er die Regelung in der jetzigen Form am liebsten abschaffen würde.

Zudem haben zahlreiche Studien und Untersuchungen nach Auskunft des BWE mittlerweile eindeutig belegt, dass die 10H-Abstandsregelung nichts zur Akzeptanzförderung in der Bevölkerung beträgt. Vielmehr sorge die Maßnahme weiterhin für Unmut, auch unter den Bundesländern. Denn auf Bundesebene hat man sich gerade auf einen Mindestabstand von maximal 1000 m zu Windenergieanlagen geeinigt – außer in Bayern.

Cookie Einwilligung