Der Ausbau bzw. das Repowering von Windenergieanlagen kommt seit Jahren kaum voran. Das Hamburger Abendblatt berichtete über die Öffentlichkeitsbeteiligung und die Senatspläne. Auch Jens Heidorn, Geschäftsführer der NET Windenergie GmbH in Bergedorf und stellvertretender Vorsitzender des Hamburger Landesverbandes des Bundesverbandes WindEnergie e. V. (BWE), kam dabei zu Wort.
- Siehe Hamburger Abendblatt: Hamburger Bürgerenergiegesetz: Lieber Hausverkauf statt Windrad (PayWall)
Noch in diesem Jahr soll möglicherweise ein Hamburger Bürgerenergiegesetz vorgelegt und beschlossen werden, das für neue Anlagen bindend sein soll, um Bürger und Bürgerinnen beim Betrieb zu beteiligen. So jedenfalls ist es laut Aussagen aus der SPD-Fraktion angestrebt. Das Abendblatt berichtet jetzt darüber und hat auch Bürgerinnen und Bürger im Hamburger Osten über ihre Haltung zu neuen Windenergieanlagen und möglichen Beteiligungen befragt.
Doch, so die Kritik: Mit Blick auf die noch im Verfahren befindliche Ausweisung neuer Flächen für Windenergieanlagen steht es aus Sicht des Hamburger Landesverbands BWE derzeit nicht gut.
- „Alibiflächen“ – BWE Hamburg kritisiert mangelhafte Ausweisung neuer Windenergieflächen
- Aktuell droht sogar Rückschritt in Sachen Windstrom. Siehe dazu die Schriftliche Kleine Anfrage 23/303 des Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Jersch: Schildbürgerstreich: Rückbau von zwei Windenergieanlagen statt Repowering und Ausbau
Mit einem Seitenhieb auf den faktischen Stillstand beim Ausbau der Windenergie stellt Heidorn gegenüber dem Abendblatt fest: „Bürgerbeteiligung macht nur Sinn, wenn es auch Projekte gibt, an denen man sich beteiligen kann“. Er verweist insbesondere darauf, dass es schon seit fast dreizig Jahren Bürgerbeteiligungen bei der Windenergie in Hamburg gäbe, z.B. seit der Inbetriebnahme des Windparks Neuland im Jahr 1997 als Bruchteilseigentümergemeinschaft und des Windparks Neuengamme im Jahre 2015. „Sie profitieren als Darlehensgeber von Zinsen und in guten Windjahren auch von Zusatzausschüttungen“, sagt Heidorn.“
Weiter heißt es im Abendblatt: „Die Windenergie ist in seinen Ursprüngen vor allem ein Projekt der erneuerbaren Energiewende und einer Bürgerbewegung gewesen, die diese klimafreundliche Energieform gegen die Großkraftwerke der alten Stromwirtschaft durchgesetzt hatten. Heidorn verweist im Abendblatt: „Pionier in Sachen Bürgerbeteiligung war hamburgweit jedoch die Vierländer Windkraft KG, die bereits seit 30 Jahren Bürger an dem Profit beteiligt, den ihre Windräder in Neuengamme erwirtschaften. Alle Hamburger seien zumindest indirekt Miteigentümer von einzelnen Windenergieanlagen, betont Heidorn. Sie stehen in den drei Windparks Altengamme, Curslack und Ochsenwerder und werden von dem städtischen Unternehmen Hamburger Energiewerke betrieben.“