Die Arbeitswelt der künftigen Energiewirtschaft ist erneuerbar
Die Windenergie ist von Bayern bis Schleswig-Holstein zu einem unverzichtbaren Arbeitgeber geworden. Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland hat sich zwischen 2006 und 2016 mehr als verdoppelt. Im Jahr 2016 waren über alle Bundesländer verteilt rund 160.000 Menschen direkt oder indirekt in der Windbranche beschäftigt – darunter Ingenieure, Techniker, Mechaniker, Planer und Logistiker. Weltweit arbeiten sogar 1,16 Millionen Menschen im Bereich Windenergie. Doch die Politik hat eine große Verantwortung, dass diese Arbeitsplätze erhalten bleiben. Neue Beschäftigungszahlen des BMWi legen Nahe, dass in der Branche allein zwischen 2016 und 2017 rund 25.000 Arbeitsplätze weggefallen sind. Nachdem bereits im vergangenen Jahr verschiedene Unternehmen aus der Branche unpopuläre Maßnahmen zum Beschäftigtenabbau treffen mussten, setzt sich dieser Trend aufgrund des mittlerweile fast zum Erliegen gekommenen Ausbaus weiter fort. Hauptsächlich betroffen sind neben den Herstellern von Windenergieanlagen auch Zulieferunternehmen.
Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) sieht die deutsche Energiepolitik als Grund für den aktuellen Stellenabbau in der deutschen Windenergiebranche. Dabei profitieren alle Bundesländer von der Energiewende und das sollte ein Antrieb für die Politik sein. Selbst jene Bundesländer, die einen deutlichen Nachholbedarf beim Zubau erneuerbarer Kapazitäten haben, sind im Bereich der Zulieferer aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik und der IT-Industrie stark positioniert. Die Endfertigung der Anlagenhersteller erfolgt zwar überwiegend im Norden, die Zulieferindustrie hingegen verteilt sich bundesweit mit den Schwerpunkten Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Aber auch viele Unternehmen in Ostdeutschland sind wichtige Lieferanten für die Windindustrie. Aufgrund der positiven Wertschöpfungseffekte ist es umso wichtiger, dass die Industrie politisch verlässliche Rahmenbedingungen erhält. Beim zukünftigen Ausbau Erneuerbarer Energien sollte der Gesetzgeber daher durch ambitionierte Zielvorgaben Investitions- und Planungssicherheit ermöglichen.