Das hatte negative Preise an der Strombörse zur Folge. Dr. Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende, führt dies auf eine zu hohe Zahl konventioneller Kraftwerke am Markt zurück, die sich bei einer hohen Stromproduktion nicht weiter herunterfahren lassen. Beim weiteren Ausbau der Erneuerbaren wird es zukünftig öfter zu solchen Konstellationen kommen, so Graichen. Bis 2030 werde das völlig normal sein. Unflexible Kraftwerke hätten dann nichts mehr im Stromsystem zu suchen.
Man müsse jetzt auch unflexible alte Kohlekraftwerke in den Blick nehmen, die zudem aus Gründen des Klimaschutzes und künftiger EU-Grenzwerte zum Stickoxid-Ausstoß in absehbarer Zeit vom Netz genommen werden müssen.
Die Überkapazitäten im Netz führten dazu, dass in Bayern erstmalig in großem Umfang Windenergieanlagen stundenweise vom Netz genommen wurden. Der Bayerische BWE-Landesvorsitzende Raimund Kamm kritisierte, dass die Atomreaktoren in Grundremmingen trotzdem weiter ihren Strom ins Netz drückten.