BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek: „Die Recyclingfähigkeit von Windenergieanlagen ist einer der Vorteile der Technologie gegenüber anderen Erzeugungsarten. Damit wird sichergestellt, dass die Anlagen auch nach Ablauf ihrer Lebensdauer keine langfristigen negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Um dies sicherzustellen, braucht es einen klaren politischen Regelungsrahmen. Der erste Schritt sollte dabei die Etablierung eines einheitlichen Rückbaustandards als gute fachliche Praxis sein. Auch braucht es einen spezialisierten Abfallschlüssel für CFK und GFK, in dem der Umgang mit diesen Bestandteilen der Anlagen genau geregelt wird. Diesen fordern auch das Umweltbundesamt und die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA). Zudem braucht es ein Exportverbot für gebrauchte Rotorblätter, um das illegale Entsorgen von Blättern im Ausland klar zu unterbinden. Rückbau und Recycling sollten zudem in allen europäischen Ländern nach dem gleichen Standard erfolgen, um Schlupflöcher zu schließen. Die Branche hat diesbezüglich einen Forderungskatalog erstellt, der jedoch leider von der Ampelregierung nicht mehr umgesetzt werden konnte.“
Aktuell hat der deutsche Anlagenpark ein durchschnittliches Alter von 15,2 Jahren. Folglich werden in absehbarer Zukunft zahlreiche ältere Anlagen zurückgebaut werden. Heidebroek: „Fast die Hälfte der installierten Erzeugungskapazität in Deutschland ist seit mehr als zehn Jahren am Netz. Dabei hat der sächsische Anlagenpark das höchste Durchschnittsalter. Fragen des Recyclings werden damit immer drängender. Die neue Bundesregierung hat jetzt die Gelegenheit, hier frühzeitig klare Vorgaben zu schaffen. Unsere diesbezüglichen Vorschläge liegen auf dem Tisch.“