„Bayern ist eines der modernsten und produktivsten Bundesländer Deutschlands und Heimat von vielen international führenden Unternehmen. Damit diese internationale Spitzenposition verteidigt werden kann, muss Bayern auch beim Umstieg auf CO2-freies Wirtschaften zum Spitzenreiter werden. Das hat Ministerpräsident Markus Söder erkannt und mit wichtigen Forderungen nach mehr Klimaschutz und „freier Fahrt für Erneuerbare“ unterlegt. Die deutsche Windenergiebranche steht bereit, um in Partnerschaft mit der Landesregierung an der Weiterentwicklung des Industriestandorts Bayern zu arbeiten“, kommentiert Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.
„International wächst das Bewusstsein für die Bedeutung des Klimaschutzes – nicht zuletzt angesichts der Rekordtemperaturen in den vergangenen Wochen. Die private Nachfrage nach CO2-freien Produkten steigt deutlich. Als Automobil- und Maschinenbaustandort muss Bayern jetzt reagieren. Es braucht klimaneutrale Produktionsstätten, alternative Antriebssysteme für Fahrzeuge und den Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft auf Basis regenerativer Energien. Viele Maschinenbauer und Zulieferbetriebe in Bayern würden von diesem Umstieg direkt profitieren. Klar ist aber auch: Ohne Zubau von Erneuerbaren Energien wird es nicht funktionieren“, so Matthias Grote, BWE-Landesvorstand Bayern.
Unter der Prämisse einer Flächenbereitstellung von 2% der Landesfläche in jedem Bundesland hatte der BWE in einer Studie die Zubaupotenziale für Windenergie in den einzelnen Bundesländern bis 2050 analysiert. Für Bayern wurde ein Ausbaupotenzial von insgesamt 29 GW Wind Onshore festgestellt. Doch sowohl der Netzausbau als auch der Ausbau der Windenergie in Bayern sind massiv ins Stocken geraten. Im ersten Halbjahr 2019 wurde in Bayern keine einzige neue Windenergieanlage installiert.
„Windenergie ist aktiver Klimaschutz. Markus Söders Bekenntnis zur modernen Energiewende braucht jetzt eine Allianz der Landesregierung mit der Branche der Erneuerbaren Industrie. Der Bundesverband WindEnergie steht bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, um die Stromlücke zu füllen, die durch die Abschaltung der Bayerischen Kernkraftwerke entsteht. Um das hohe Potential in Bayern zu nutzen, sollten deshalb jetzt zügig die stockenden Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen beschleunigt werden. Außerdem müssen die Abstandsregelungen auf die in Deutschland allgemein geltenden Werte angepasst werden und eine Flächenkulisse von 2% der Landesfläche für Windenergie bereitgestellt werden. Hier kann die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsforst ein erster wichtiger Schritt sein. Nur so erreicht Bayern den Wechsel zu einem CO2-freien, modernen Kraftwerkspark“, erklärt Hermann Albers.