„In Glasgow hat leider, wie auch schon beim Treffen der G20 in Rom, der letzte, entscheidende Impuls gefehlt. Die Welt befindet sich noch immer auf einem 2,7 Grad-Kurs – mit potenziell katastrophalen Folgen für das Klima. Glasgow wäre die Chance gewesen, den großen klimapolitischen Rahmen global neu zu definieren.
Mit einem Fokus auf die Windenergie, Photovoltaik und andere Erneuerbare Energien wie Biomasse oder Wasserkraft kann jedoch das 1,5 Grad-Ziel noch erreicht werden. Die gegenwärtige Positionierung der Bundesregierung zur europäischen Taxonomie ist dabei hinderlich und sollte dringend erneuert werden. Um die Ziele von Paris noch erreichen zu können, benötigen wir eine Weiterentwicklung des CO2-Preises. Und diesen Preis muss die Politik den Menschen dann auch ehrlich kommunizieren – und auch zumuten. Die Folgekosten unseres Nichtstuns wären in jedem Fall dramatischer. Es gab aber auch positive Signale aus Glasgow, wie zum Beispiel den Pakt für einen emissionsärmeren Luftverkehr oder die gemeinsame Erklärung zu zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen von den USA und China.
Die Windenergie wird einen herausragenden Beitrag leisten, um den Pfad der Klimaneutralität schnell zu gehen. In allen Sektoren kann die Windenergie einen stabilen Beitrag leisten. Dafür braucht es klare und verlässliche Rahmenbedingungen in den Nationalstaaten. Die neue Bundesregierung hat es in der Hand, dass der deutsche Markt wieder anspringt und zum Motor der Entwicklung in Europa wird. Es gilt die Klimagesetzgebung als Chance zu ergreifen. Die Windbranche in Deutschland hat herausragendes Know-how und große Innovationsfähigkeit. Es kommt jetzt darauf an, daraus mehr machen“, kommentiert Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie.