Das Zeitalter der Kohleverstromung ist vorbei. Wir dürfen nicht zulassen, dass es nach der COVID-19 -Krise noch einmal kurz aufflackert. Die starre fossile Restlast ist fast vollständig abgeschaltet. Niemand kann ein Interesse daran haben, diese marktwirtschaftlich getriebene Entwicklung zu revidieren. Es braucht deshalb dezentrale, flexible Kapazitäten, die die weiter auszubauenden fluktuierenden Erneuerbaren Sonne und Wind flankieren. Als grünes Back-up zur CO2-freien Energieerzeugung dienen Bioenergie und – vorübergehend – Erdgas-betriebene KWK-Anlagen und Gaskraftwerke, die zunehmend durch CO2-neutrale und CO2-freie Optionen ersetzt werden. Allein der bestehende Biogasanlagenpark kann, wenn er auf eine flexible Fahrweise umgerüstet wird, so viel Leistung bereitstellen wie bis zu 60 Gaskraftwerksblöcke. Ausreichend ausgebaute Stromnetze garantieren einen effizienten Ausgleich der dezentralen Erzeugung. Und auch die Nachfragesteuerung (Lastmanagement) und perspektivisch Speicher- und Power-to-X-Anlagen sind notwendig, um Last und Erzeugung zeitlich aufeinander abzustimmen.
Hier muss die Bundesregierung ansetzen. Ein gut abgestimmtes Sicherheitsnetz aus kleinen regelbaren, flexiblen Kraftwerken ist der Schlüssel, um die Energiewende weiter nach vorn zu treiben. Hierüber statt über neue Verzögerungen beim endgültigen Abschalten nicht notwendiger Kohlemeiler sollten wir jetzt sprechen."