Pressemitteilung: Bayern 100% erneuerbar: Erster landesweiter B...

Bayern 100% erneuerbar: Erster landesweiter Branchentag Erneuerbare Energien - Bereits über 40 Prozent der Bruttostromproduktion aus regenerativen Quellen

Bayern 100% erneuerbar: Erster landesweiter Branchentag Erneuerbare Energien - Bereits über 40...

Erneuerbare Energien spielen in Bayern eine große Rolle. Schon heute leisten regenerative Kraftwerke gemeinsam den größten Beitrag zur Bruttostromproduktion im Freistaat. Um diese positive Entwicklung weiter voranzutreiben, treffen sich Vertreter der verschiedenen EE-Sparten am 15. Juni im Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen zum 1. Branchentag Erneuerbare Energien Bayern.

Mit dabei sind die Solarenergie, die Windkraft, Biogas, Erdwärme, Holzenergie und die Wasserkraft. „Wir wollen mit diesem ersten bayerischen Branchentag die wirtschaftliche Bedeutung der Erneuerbaren Energien in Bayern präsentieren“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez. „Durch einen konsequenten Ausbau können wir die Vollversorgung des Bundeslandes mit Erneuerbaren Energien erreichen.“

Ein erstes Etappenziel stellt das Jahr 2022 dar, wenn mit Isar 2 das letzte noch verbliebene Atomkraftwerk vom Netz geht. Von allen Bundesländern muss Bayern die größte Menge an Atomstrom ersetzen. Die Verbändevertreter sehen aber genügend Potenziale, den wegfallenden Atomstrom durch Erneuerbaren Energien auszugleichen und den Freistaat dauerhaft von Stromimporten unabhängig zu machen.

Etwa 11,5 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern allein die Solaranlagen auf Dächern und Freiflächen. Das ist jede siebte in Bayern verbrauchte Kilowattstunde. Gerade in den Städten ist der Großteil der Dächer bislang aber noch nicht genutzt. Dort und auch auf ausgewählten Freiflächen lässt sich die solare Stromerzeugung leicht vervielfachen.

Die Windbranche kann dank technischer Fortschritte mit höheren Türmen und längeren Flügeln auch in den süddeutschen Leichtwindgebieten günstig Strom liefern. Von 2010 bis 2017 hat sie in Bayern ihre Stromerzeugung auf das Siebenfache gesteigert. Aktuell wird der weitere Zubau aber durch das nur in Bayern geltende 10H-Baurecht gedrosselt. Dabei gäbe esausreichend geeignete Flächen, um die Windenergie zu einer Stütze der Stromversorgung in Bayern zu machen.

Auch bei Biogas ist noch Luft nach oben. Zwar stehen in Bayern mit rund 2.500 nach wie vor die meisten Biogasanlagen in Deutschland, allerdings stagniert der Ausbau. Obwohl es noch Potenziale zur Vergärung von Gülle, Abfällen und Nebenprodukten der Landwirtschaft gibt. Daneben ist die Flexibilisierung der Anlagen eine wichtige Aufgabe, damit das speicherbare Biogas Strom und Wärme auch dann bereitstellen kann, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

Schon heute werden ca. 12% des Bayerischen Wärmebedarfs durch Holzbrennstoffe gedeckt, dadurch werden ca. 3 Mrd. Liter Heizöl eingespart. Das Potential der Holzenergie ist trotzdem noch hoch. In der Bundeswaldinventur wird aufgezeigt, dass die Waldfläche in den letzten Jahren stetig gewachsen ist. Die Wälder sind im Durchschnitt älter geworden, der Artenreichtum hat zugenommen und das jährlich geerntete Holz liegt deutlich unter dem jährlichen Zuwachs. Die Forstwirtschaft lebt die Nachhaltigkeit, und das seit über 300 Jahren! Mit Holzenergie kann man Heizen, aber auch Hochtemperaturwärme und Dampf für die Industrie liefern, ein immer wichtigerer Sektor und über Kraft-Wärmekopplung, gleichzeitige Wärme und Strom anbieten. Holzwärme ist gelebte Tradition in der Moderne.“

Die Wasserkraft ist die „traditionelle Energie Bayerns“ und seit über 100 Jahren prägend für das Bundesland. Mit einem Anteil von über 34 Prozent an der regenerativen Stromerzeugung ist Wasserkraft die in Bayern wichtigste erneuerbare Energieform. Ein weiterer Ausbau ist auch im Einklang mit der Natur möglich. In vielfältiger Weise unterstützt sie landwirtschaftliche und heimische Wirtschaftskreisläufe und regionale Energienetze.

Weniger auffällig aber mindestens ebenso effektiv ist die Erdwärme. Rund 32 Prozent des
Energieverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Gebäuden; das entspricht 40 Prozent aller CO2-Emissionen. Ohne eine „Wärmewende“ wird Deutschland seine Energie- und Klimaziele nicht erreichen. Zusätzlich zur Fernwärme aus Tiefer Geothermie sind vor allem Erdwärmepumpen die perfekte Technologie für die Sektorkopplung, denn sie können überschüssigen Strom in Wärme umwandeln und speichern.

„In der Summe ergibt sich daraus das Potenzial, Deutschland wie Bayern zu 100 % aus Erneuerbaren Energien sauber und preiswert zu versorgen“, unterstreicht Raimund Kamm vom
Bundesverband Windenergie Bayern. Die einzelnen Energieformen ergänzen sich hervorragend – bei viel Sonne und Wind erzeugen die günstigeren Solar- und Windkraftwerke Energie, bei Flaute und Dunkelheit kommen die speicherbaren und verlässlichen Energieträger
ins Spiel.

Nur zusammen könne die Energiewende hin zu 100 Prozent Erneuerbar und 100 Prozent CO2-frei erreicht werden. Und zwar nicht nur im Stromsektor, sondern auch bei der Wärme und im Kraftstoffbereich.„Unterm Strich bedeutet der Ausbau der Erneuerbaren Energien ja nicht nur Klimaschutz, sondern auch regionale Wirtschaftskraft. Das Geld bleibt im Land und steht den hiesigen Kommunen zur Verfügung anstatt in korrupte ölimportierende Länder zu fließen und von dort letztlich in Waffen für neue Kriege um Öl eingesetzt zu werden“, ergänzt Kamm.

Um dem großen Ziel schnell näher zu kommen wollen sich die verschiedenen Sparten auf dem 1. Branchentag Erneuerbare Energien Bayern treffen, austauschen und vernetzen.

„Wir sind da!“ lautet die Botschaft. „Und wir sind unverzichtbar!“

In der Mittagspause des Branchentages findet von 12.15 Uhr – 12.45 Uhr ein ergänzendes Pressegespräch im Sitzungssaal des Rathauses (Köglweg 3, 1. Stock) gegenüber dem Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen (Kögweg 5) statt. Gesprächspartner sind die Initiatoren des Branchentages aus den verschiedenen EE-Sparten.

Ihr Ansprechpartner für Pressefragen

Frank Grüneisen - Pressereferent


Frank Grüneisen

Tel.:+49 (0)30-212 341-253
E-Mail: presse@wind-energie.de

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