8. Branchentag Windenergie NRW: NRW bleibt Vorreiter der Energ....

8. Branchentag Windenergie NRW: NRW bleibt Vorreiter der Energiewende in Deutschland

8. Branchentag Windenergie NRW: NRW bleibt Vorreiter der Energiewende in Deutschland

Düsseldorf. Windenergie-Kraftwerkspark Deutschland muss effizient genutzt werde. Neues EEG gefährdet Technologievorsprung und Arbeitsplätze. Mehr als 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 200 Unternehmen nutzen den 8. Branchentag Windenergie NRW in Düsseldorf, um sich zum Ende des ersten Halbjahres 2016 über den Stand der Windenergieentwicklung in NRW und in Deutschland zu informieren.

Rund 90 Referenten behandeln bei der Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Umweltministers Johannes Remmel steht, in 16 Vorträgen und 24 Workshops wichtige Fragestellungen aus der WEA-Technik, der Effizienzsteigerung von Anlagen und die Konsequenzen der EEG-Reform. In einem Kommunalforum, das Veranstalter Lorenz Kommunikation in enger Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur.NRW gestaltet, werden für Kommunen wesentliche Fragen zur Planung von Windenergieanlagen beantwortet.

Während einer Pressekonferenz hob Veranstalter Klaus Lorenz, Geschäftsführer Lorenz Kommunikation,  den Charakter des Branchentags hervor: „Wir legen mit dem Branchentag Windenergie NRW in Nordrhein-Westfalen als dem Zulieferland Nr.1 der Windbranche bewusst einen deutlichen Schwerpunkt auf die Verbindung von technischen und wirtschaftlichen Themen. Das Ziel ist es, praxistaugliche Optimierungen für den Bestand aufzuzeigen, aber auch über neue Anforderungen bei der Nutzung und schärfere Auflagen zu diskutieren“. Weiter sagte er: „Die große Herausforderung wird es sein, den Windenergie-Kraftwerkspark Deutschland so zu fahren, dass es volkswirtschaftlich sinnvoll ist und die Anlagen an ihrem jeweiligen Standort effizient genutzt werden können“.

Johannes Remmel, Umwelt- und Klimaschutzminister des Landes  Nordrhein-Westfalen, betonte die Bedeutung der Windenergie für den Wirtschaftsstandort NRW: "NRW ist das Zulieferland Nummer eins für die On- und Offshore-Windbranche. Diesen wichtigen Teil unserer Zukunftswirtschaft sehe ich durch die Pläne der Bundesregierung zur Änderung des EEG massiv bedroht. Die EEG Novelle in 2012 stoppte die Ausbaudynamik der Photovoltaik, 2014 wurde der Biomasse der Garaus gemacht. Damit gehen nicht nur technologische Vorsprünge verloren, sondern auch viele qualifizierte Arbeitsplätze. Das gleiche droht nun der Windenergiebranche. Energiewende, Klimaschutz und Umweltwirtschaft sind die Zukunftsfelder der NRW-Wirtschaft, sie müssen ausgebaut statt abgebaut werden."

Hermann Albers, Präsident des Bundesverband WindEnergie, unterstreicht:„Die Energiewende ist auf einem guten Weg. Deutschland hat die selbst gesteckten Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren schneller erreicht als gedacht. Wir sind in einer starken Vorreiterrolle, die sich industrie- und arbeitsmarktpolitisch auszahlt. Bei der Windenergie bestimmen Unternehmen, die in Deutschland produzieren, das Tempo der Entwicklung in stark wachsenden Märkten in allen Teilen der Welt. Jetzt gilt es, im eigenen Land dafür zu sorgen, dass wir diese Spitzenposition sichern. Statt auf die Bremse zu treten, sollte die Bundespolitik den Erneuerbaren mehr zutrauen.“ 

Andreas Wellbrock, Geschäftsführer des WAB e.V. sagte: „Die Branche hat den Willen und das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag für das Gelingen der Energiewende zu leisten. Insbesondere vor dem Hintergrund des vielfach kritisierten aktuellen Kabinettsbeschlusses zum EEG möchten wir ein deutliches Signal an die Mitglieder des Deutschen Bundestages senden, die Rahmenbedingungen für die Windbranche in den anstehenden Beratungen über den Gesetzentwurf langfristig verlässlich zu gestalten. Wir sind mit dem Beschluss nicht zufrieden. Wir brauchen einen ausreichend großen Ausbaukorridor und Planungssicherheit. Die Bundesregierung riskiert mit ihrem aktuellen Beschluss, dass die deutsche Windindustrie ins Hintertreffen gerät. Damit gefährdet sie Arbeitsplätze in ganz Deutschland, vor allem auch beim Maschinen- und Anlagenbau in Nordrhein-Westfalen.“

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, Düsseldorf, betonte den vorbildlichen Stellenwert der Experten-Vernetzung in NRW: „Als EnergieAgentur.NRW organisieren wir das Netzwerk Windkraft NRW mit über 1.500 Mitgliedern, und wir sind von Beginn an Partner des Branchentags. Ein natur- und umweltverträglicher Ausbau der Windenergie ist in Nordrhein-Westfalen notwendig, um die bis 2020 gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Die Windenergienutzung hat für Nordrhein-Westfalen bereits jetzt eine hohe wirtschaftliche Bedeutung, denn rund 16.500 Beschäftigte leben direkt oder indirekt von der Windenergiebranche und sind dabei überwiegend in hoch qualifizierten Berufen tätig. Insgesamt sind von 370.000 Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien rund 50.000 in NRW“, so Dr. Baumann. Das zeige deutlich, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur das Klima schütze, sondern gleichzeitig für zukunftsfeste Arbeitsplätze, Investitionen und Innovationen in Nordrhein-Westfalen sorge.

Eine besondere Rolle spielt NRW als wichtigstes Zulieferland der Windbranche. Am historisch gewachsenen Industriestandort arbeiten Unternehmen und Forschung eng zusammen und setzen in der Entwicklung von Windenergietechnologien Maßstäbe. Die Vielfältigkeit und Komplexität der Windbranche spiegelt sich auch im Branchenführer des Netzwerks Windenergie der EnergieAgentur.NRW wider, in dem aktuell bereits 220 Firmen verzeichnet sind, unter ihnen Serviceunternehmen, Projektierer, Planer, Gutachter und sonstige Dienstleister. Dr. Baumann: „Außerdem unterstützt die EANRW mit dem EnergieDialog.NRW auch vor Ort die Planung und Umsetzung lokaler Erneuerbare-Energien-Projekte. Das Team steht insbesondere Kommunen, Unternehmen, Verbänden und Bürgerinnen und Bürgern mit Fachinformationen, sachkundiger Beratung und einer professionell geführten Vermittlung in Konfliktfällen zur Seite.“

Veranstalter des Branchentages Windenergie NRW ist das Beratungsunternehmen Lorenz Kommunikation in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW. Lorenz Kommunikation ist spezialisiert auf Themen, die die unterschiedlichen Interessen aus Klima- und Umweltschutz sowie Maschinen- und Anlagenbau oder Chemieindustrie kombinieren. Außerdem berät Lorenz Kommunikation Unternehmen und Institutionen bei Fragen rund um die Themen Kommunikationsstrategie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Führungskräfte-Coaching. Weitere Informationen: www.nrw-windenergie.de

Hintergrund Netzwerk Windenergie der EnergieAgentur.NRW:

Unter www.energieagentur.nrw/windenergie  informiert das Netzwerk umfassend über Branchennews, Aktivitäten, Projekte und Ziele.

Branchenführer Windenergie NRW:Ein wichtiges Informationsinstrument des Netzwerks stellt der Branchenführer Windenergie NRW dar, der online fortlaufend aktualisiert und als Druckversion jährlich neu aufgelegt wird. Inzwischen präsentieren sich hier etwa 220 Unternehmen, Zulieferer, Forschungseinrichtungen, Anlagen­betreiber, Verbände, Projektierer, Gutachter und sonstige Dienstleister, die in Nordrhein-Westfalen ansässig sind. Ergänzt wird die Printversion durch ausführliche Artikel und Interviews zu aktuellen Windenergiethemen. Ziel des Branchenführers ist es, die Stärken und Leistungen der Branchenvertreter aus NRW national und international darzu­stellen und den Standort NRW als Kernland der Windenergiebranche zu vermarkten. Die Druckversion kann kostenlos über den Broschüren-Bestellservice www.energieagentur.nrw/windenergie angefordert werden.

Hintergrund Windenergie: In Deutschland wurden im Jahr 2015 rund 1.368 Onshore-WEA mit einer Leistung von 3.731 MW neu errichtet und 253 Onshore-WEA mit einer Leistung von 195 MW abgebaut. Offshore wurden im letzten Jahr 546 WEA mit einer Leistung von 2.282 MW zugebaut. Bundesweit sind damit am 31.12.15 etwa 25.980 Onshore-WEA und 792 Offshore-WEA mit einer Gesamtleistung von 44.946 MW installiert. (Quelle: „Status Windenergieausbau an Land in Deutschland 2015“ und „Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland“, Deutsche WindGuard)

Die Stromproduktion aus Wind erreichte 2015 in Deutschland etwa 85,4 Mrd. kWh und steigerte ihre Leistung im Vergleich zum Vorjahr um 66 Prozent (2014: 51.4 Mrd. kWh). Der Dezember war für die Windenergie gleich im doppelten Sinne ein Rekordmonat: Zum einen war es der ertragreichste Monat aller Zeiten, zum anderen überholte Wind erstmals die Braunkohle und wurde zur wichtigsten Energiequelle im Strommix. (Quelle: „Windkraft-Journal 01/2016“)

Allein in NRW drehten sich mit Stand 31.12.2015 mehr als 3.172 WEA mit einer installierten Leistung von 4.080 MW. Betrachtet man den Zubau der installierten Leistung, so verzeichnet Nordrhein-Westfalen mit einem Anteil von 11,3 Prozent (422 MW) für das Jahr 2015 eine deutliche Steigerung. Damit festigt NRW seine Position als Windenergieland und rangiert auf Platz fünf hinter Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein der installier­ten Windenergieleistung aller Bundesländer. (Quelle: „Status Windenergieausbau an Land in Deutschland 2015“, Deutsche WindGuard)


Kontakt:
Claudia Bredemann; Leiterin Netzwerk Windenergie NRW,
EnergieAgentur.NRW; Roßstraße 92; 40476 Düsseldorf
Tel: (02 11) 8 66 42 – 291, E-Mail: bredemann(at)energieagentur.nrw

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